Sensationsfund bei Opel

Der Urgroßneffe des bekannten Erfinders Anton Flettner rang mit Opel um die Herausgabe eines besonderen Rollers. Dessen Existenz war bisher wohl unbekannt.

War es in den 1930ern als „Volksroller“ geplant?

Okriftel/Oberursel – „Ich habe hier etwas, auf dem Ihr Name steht“, habe der Anrufer ihm damals eröffnet, berichtet Klaus Flettner. Ein Verantwortlicher der Opel-Sammlung in Rüsselsheim sei am anderen Ende der Leitung gewesen. Der Vertreter des Autoherstellers wollte ihn darüber informieren, dass auf der anderen Mainseite ein zweirädriges Sammelstück mit dem Kennzeichen IT-6632 stand. Es handelte sich um einen blau-grauen Motorroller, unter dessen Vorderlampe der Name Flettner in die silberfarbene Spitze der Karosserie eingestanzt ist.

Das war eine Sensation: Denn die Existenz eines Flettner-Rollers sei bis dahin völlig unbekannt gewesen, so Klaus Flettner. Es brauchte etwas Überzeugungsarbeit, bis der Oberurseler die verschollene Konstruktion Anton Flettners tatsächlich in Besitz nehmen durfte. Nach einigem Hin und Her habe er sich mit Opel geeinigt und die Erfindung seines Familienangehörigen übernommen.

Opel: Woher kommt der Flettner-Roller?

Klaus Flettner ist kein unbeschriebenes Blatt, wenn es um die Kenntnis historischer Fortbewegungsmittel geht. Der Urgroßneffe teilt die Begeisterung seines berühmten Vorfahren für Fahrzeugtechnik. Neben seiner beruflichen Tätigkeit in Werbung und Vertrieb betreibt er privat eine Klassikergarage, in der er Oldtimer herrichtet, erzählt Flettner. „Mein Herz schlägt für alte Autos und Maschinen.“

Bisher hat der Eigentümer des Flettner-Rollers noch wenige gesicherte Informationen über die Hintergründe zu dem historischen Gefährt. Die Recherche sei gerade im Gang. Aus dem Kennzeichen IT, das zwischen 1934 und 1938 in Hessen-Nassau verwendet worden sei, schließt Klaus Flettner jedoch, dass der Motorroller in diesem Zeitraum gebaut wurde. Aus den gepressten Karosserie-Teilen kann der Oberurseler außerdem herleiten, dass sein Roller kein Einzelstück war. „Dafür musste man extra Maschinen einrichten“, erklärt Flettner.

Besonderer Fund bei Opel: Design erinnert an spätere Vespa

Als Besonderheit des Designs nennt er die stromlinienförmige Bauart, die typisch für seinen Urgroßonkel gewesen sei. Aus dieser Zeit sei kein anderer Motorroller in dieser modernen Form bekannt. Die heute verbreitete Form der Vespa des italienischen Herstellers Piaggio kam erst 1946 auf den Markt. Klaus Flettner spekuliert, dass das Flettner-Zweirad in den dreißiger Jahren als „Volksroller“ geplant war. Warum das Modell nicht in größeren Zahlen produziert wurde, kann er nicht sagen.

Das verbliebene Modell soll der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Stadt Hattersheim plant nämlich, dem Erfinder Anton Flettner einen eigenen Bereich im künftigen Stadtmuseum auf dem Sarotti-Gelände zu widmen. Klaus Flettner ist bereit, den seltenen Roller für die Präsentation auszuleihen. Vorher wolle er jedoch Hand anlegen und den Roller erst einmal richtig aufbereiten, kündigt der Urgroßneffe des weltbekannten Erfinders an. (sas)

Derweil rüstet Opel aktuell um: Der Autobauer will in zwei Jahren jedes seiner Modelle als Elektroauto anbieten und in deutlich größere Reichweiten seiner Batteriefahrzeuge investieren.

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